Digitale Verkehrssteuerung für München

Wir, die FDP München, fordern die Einführung und Umsetzung einer digitalen Verkehrssteuerung für München und weitere Metropolregionen in Bayern. 

Die digitale Verkehrssteuerung hat folgende Ziele und Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger:

• Reduzierung der Stauzeiten und Überlastungen aller Verkehrsträger in den Rush-Hour-Zeiten
• besserer Verkehrsfluss und damit Reduktion der Fahrtzeiten für Personen- und Wirtschaftsverkehr
• Vermeidung von Doppel- und Dreifachverkehren,
• signifikanter Beitrag für lärm- und schadstoffarme Metropolregionen
• bessere Baustellenkommunikation.
• grüne Wellen für eine effiziente Ampelsteuerung.
• Transparenz über die Verkehrssituation, Zeitbedarfe und Kapazitäten in Echtzeit
• Information, Koordination und Integration verschiedener Verkehrsträger

Folgende Punkte sind elementare Bestandteile einer digitalen Verkehrssteuerung:

• Eine einheitliche Mobilitätsplattform ganz Bayern in Form einer offenen und frei verfügbaren Schnittstelle (API) stellt Verkehrsdaten zur Verfügung und bündelt interoperabel alle Angebote aller Verkehrsträger.
• Die Mobilitätsplattform wird in einem Wettbewerbsverfahren und mit offenen Standards sowie als Open Source entwickelt.
• Alle Mobilitätsangebote aus der Region müssen innerhalb einer angemessenen Frist die erforderlichen Verkehrsdaten via der Schnittstelle zur Verfügung stellen und haben umgekehrt Anspruch auf Zugang zur Plattform (Zugangsrecht), zudem ist diese offen für neue Entwicklungen (autonomes Fahren, Drohne, Flugtaxis etc.).
• Die Mobilitätsplattform / Schnittstelle soll für alle gängigen Navigations-Apps, Kartenanbieter, Handysysteme, Bordelektronik von Autos, Bussen und Lkws etc. verfügbar / nutzbar und in diese integrierbar sein.
• Aufwärtskompatibel: die Plattform kann perspektivisch auch neue Mobilitätsformen wie autonomes Fahren oder KI-basierte Mobilität integrieren, inklusive KI-basierter Steuerung von Transport-, Personen- oder ÖPNV-Fahrzeugen, Verkehrszeichen oder Sicherungssystemen

Folgende Funktionen werden über die neue Mobiltitätsplattform interoperabel, also ohne die Notwendigkeit einer bestimmten App, durch verschiedene Anbieter nutzbar sein:

• ÖPNV-Ticket buchen;
• Car-/Ride-/Bike-Sharing buchen;
• Liefer- und/oder Parkplatz im Parkhaus (öffentlich, privat) oder auf der Straße buchen;
• Kombination aus Park & Ride, Bike & Ride planen und buchen,
• Informationen über Baustellen und/oder Staustellen erhalten, um diese umfahren zu können;
• schnellste, günstigste oder umweltfreundlichste Verbindung planen und buchen;
• Reise planen mit Prognosedaten (relevant für Wirtschafts-, KEP-, Personenverkehr);
• E-Ladeplatz buchen;
• künftig: autonomes Fahren, KI-basierte Mobiltitätsformen nutzen und steuern

Sicherer Umgang mit den Daten, aber auch deren Nutzung in anonymisierter Form, sind ein weiterer Kernbestandteil. Die Nutzer willigen eingangs zur Speicherung und der Verwendung der Daten ein. Die anonymisierten Daten stehen zur weiteren Optimierung der digitalen Verkehrssteuerung zur Verfügung, für Forschungszwecke und/oder für neue Mobilitätsangebote zur Verfügung, eine sonstige gewerbliche Weitergabe findet nicht statt. 

Folgende ergänzende Maßnahmen werden notwendig sein:

• Ausrüstung der Parkplätze (Straße, Parkhäuser) mit entsprechenden Sensoren,
• digital steuerbare Schilder (insbesondere für Geschwindigkeiten und/oder Richtungen),
• Reduktion der stationären Straßenverkehrsschilder
• Digitale Verkehrsleitzentrale und Service-Hotline mit 24/7 Verfügbarkeit und kurzen Reaktionszeiten.

Teil dieses neuen, digitalen Ansatzes ist eine moderne Lern- und Fehlerkultur mit “Learning by doing“ und Pilotprojekten: Erfahrungen aus einer Metropolregion sind für die anderen verfügbar, Zukunftsprojekte können auch in einer Metropolregion ausprobiert und getestet werden. Als FDP München freuen wir uns aber auch auf einen Wettbewerb von mehreren guten Ideen auf diesem Feld.

Für uns bleibt bei all diesen Maßnahmen der Schutz privater Daten weiterhin höchstes Gebot, daher muss etwa jeder Nutzer bzw. Verkehrsteilnehmer stets die Möglichkeit haben, sich der Sammlung seiner Verkehrsdaten zu entziehen.