Klimaanpassung
München muss sich in den kommenden Jahrzehnten auf längere Hitzeperioden und zunehmende Starkwetterereignisse einstellen. Die Weichen für eine wirksame Klimaanpassung unserer Stadt sind jetzt zu stellen und der bereits eingeschlagene Weg des Klimaanpassungskonzepts der Stadt ist konsequent weiterzugehen.
Nicht nur die Anpassung, auch die Frage der Emissionsreduktion ist ein zentraler Aspekt unserer Zeit. Als Stadt braucht man Realismus, Realismus in der Sache und Ambitionen im Ziel. Die Stadt selber wird nur als Teil von Europa Klimaschutz sinnvoll umsetzen können. Deswegen wird eine Klimaneutralität auch nur sinnvoll 2050 erreichbar sein. Aber die Dinge, die München beeinflussen kann, müssen auch von der Stadt umgesetzt werden.
Die Versorgung Münchens mit frischer und kühler Luft aus dem Umland über Frisch- und Kaltluftschneisen in den warmen Sommermonaten wird immer wichtiger. Der Erhalt und die Anlage neuer Schneisen müssen bei der Stadtplanung ständig mitgedacht werden. Auch ist hier eine Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden unerlässlich.
In Zukunft ist häufiger mit Starkregenereignissen in der Stadt zu rechnen. Überschwemmungen und einer Gefährdung des Trinkwassers sind unbedingt vorzubeugen. Es bedarf eines ausreichenden Hochwasserschutzes sowie weiterer Möglichkeiten der Wasseraufnahme und -speicherung (z.B. Rückhaltebecken). So kann München immer mehr zur Schwammstadt werden.
Bäume und Pflanzflächen sind die am einfachsten umzusetzende und günstigste Maßnahme zur Verbesserung des Münchner Stadtklimas. Eine ausgeprägte Stadtbegrünung verbessert nicht nur die Luftqualität, sondern hilft auch unsere Stadt zu kühlen. Der Baumbestand Münchens ist daher in seiner Zahl zu erhalten und Freiflächen sind optimalerweise zu bepflanzen. Bei der Planung neuer Plätze ist auf ausreichende Grünflächen zu achten.
Mit Dach- und Fassadenbegrünungen sollen nicht nur die Stadt und Unternehmen zur Klimaanpassung Münchens beitragen, sondern auf freiwilliger Basis auch private Gebäudeeigentümer. Alternativ sollen sie die Flächen auch für Photovoltaik nutzen können und auf diese Weise zum klimafreundlichen Energiemix der Zukunft beitragen. Hierzu sind entsprechende rechtliche Möglichkeiten zu schaffen.
Die Freilegung von Stadtbächen ist ebenfalls eine wirkungsvolle, aber zugleich sehr teure Maßnahme zur Kühlung der Stadt. Für jedes Projekt sind Kosten und Nutzen sorgfältig gegeneinander aufzuwiegen.
Um die Bewohnerinnen und Bewohner, im Besonderen vulnerable Gruppen, unserer Stadt in Hitzephasen zu unterstützen und zu begleiten, sind die Konzepte zum Hitzeschutz konsequent umzusetzen und weitere Maßnahmen zu ergreifen, u.a. Kühl- und Schutzräume, Nebelduschen, Kältebecken und Trinkwasserbrunnen. Die Stadt arbeitet mit dem Wetterdienst und anderen Wetterinformationsanbietern zusammen, um Bürgerinnen und Bürger frühzeitig vor Hitze, Ozonbelastung und schlechter Luftqualität zu warnen.
Der Antrag wurde von der FDP Stadthauptversammlung am 13. Juli 2025 angenommen.